Selvedge Jeans. Der Mythos Selfedge Denim
Die Geschichte von Selvedge Jeans beginnt im späten 19. Jahrhundert, als Levi Strauss die erste Jeans für Goldgräber in Kalifornien entwickelte. Der Begriff "Selvedge" kommt von "self-edge", was auf die spezielle Webtechnik hinweist, bei der die Kanten des Denim-Stoffes nicht ausfransen. Das erkennst du an der charakteristischen Webkante, oft mit einem farbigen Streifen, wie etwa dem klassischen roten Faden. Diese Webkante ist nicht nur ein optisches Merkmal, sondern zeugt von der hochwertigen Herstellung.
Selvedge Jeans werden auf alten, oft in Japan restaurierten, Schützenwebstühlen hergestellt. Diese Maschinen weben langsamer und produzieren einen dichteren, haltbareren Stoff. Der Herstellungsprozess beginnt mit der Auswahl hochwertiger Baumwolle, die zu Garn gesponnen wird. Dieses Garn wird dann indigogefärbt, oft in mehreren Durchgängen, um die tiefblaue Farbe zu erreichen. Der eigentliche Webprozess auf Schützenwebstühlen erzeugt den charakteristischen dichten und festen Denim-Stoff. Diese Webstühle sind im Vergleich zu modernen Maschinen sehr langsam und erzeugen etwa 100 Meter Stoff am Tag, was im Vergleich zu den 1000 Metern von modernen Maschinen sehr wenig ist. Das macht den Stoff besonders hochwertig und einzigartig.
Japan ist heute das Epizentrum der Selvedge-Jeans-Produktion und Marken wie Iron Heart, Momotaro und Samurai Jeans sind weltbekannt. Auch amerikanische Marken wie Tellason und europäische wie Blaumann Jeanshosen nutzen oft japanischen Selvedge-Denim. Tellason importiert den hochwertigen Selvedge-Denim aus Japan und verarbeitet ihn dann in San Francisco zu robusten, langlebigen Jeans. Blaumann Jeanshosen machen dasselbe in Deutschland. Labels wie Blaumann Jeanshosen legen großen Wert auf lokale Verarbeitung, was die Qualität und Authentizität ihrer Produkte unterstreicht. Die Herstellung ist aufwendig und erfordert viel Handarbeit und Sorgfalt, was die Jeans zu echten Kunstwerken macht.
Pflege von Selvedge Jeans ist ein Kapitel für sich. Wasch sie selten, am besten nur alle paar Monate, und immer auf links gedreht in kaltem Wasser. Einweichen in der Badewanne ist auch eine gute Methode, um den Stoff schonend zu reinigen. Und ganz wichtig: niemals in den Trockner!
Selvedge Jeans sind mehr als nur ein Kleidungsstück – sie sind ein Statement. Sie erzählen Geschichten, altern mit Würde und bekommen mit der Zeit diese einzigartigen Fades, die jeder Jeans einen individuellen Charakter verleihen. Wenn du eine gute Selvedge-Jeans besitzt, trägst du ein Stück Geschichte und Handwerkskunst am Körper, das dich viele Jahre begleiten wird.